Gebäudedaten für die Energiewende

Neues Konsortium aus drei Spezialisten der Datenwirtschaft führt zur einzigartigen Datenbank für Gebäudedaten. Der Nutzen ist sektorübergreifend groß. So liegt nun beispielsweise der Energiewärmebedarf je Haushalt für über 23,3 Millionen Gebäude adressgenau vor. Denn der strategische Datenzusammenschluss erfolgt erstmals mit der Deutschen Post Direkt und ihrer postalisch hochaktuellen Gebäudebasisdatenbank microdialog, Spezialdaten für Energie von ENEKA sowie nicht zuletzt die damit kombinierten und disaggregierten Zensusdaten des data analytics instituts (dai).

Postalische Gebäudebasisdaten

Bereits seit vielen Jahren verlässt sich die Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen (AdV) bei ihren deutschlandweiten, hochpräzisen 3D-Gebäudedaten auf die postalische Grundsubstanz und Kompetenz der Deutschen Post. Bisher ungenutzt blieben dabei sozi-ökonomische Daten der microdialog wie beispielsweise Haushalte und gewerbliche Informationen, die Aufschluss über Nutzung im Gebäude je Adresse liefern. Der Datenkatalog dazu ist über die dai ab sofort erhältlich.

Amtliche Gebäudebasisdaten

Aus den amtlichen 3D-Gebäudedaten in Kombination mit den Adressen lassen sich neben Lage und Gebäudeform hochpräsize Informationen ableiten wie z.B.

  • Gebäudegrundfläche
  • Gebäudevolumen
  • Gebäudehöhen nach Trauf und First
  • Gebäudegeschosse
  • Gebäudedachform
  • Gebäudefunktion
  • Gebäudeausrichtung
  • Gebäudedachfläche
  • Gebäudefassadenfläche

Energiedaten pro Gebäude

Durch die Kombination der amtlichen Gebäudedaten mit den weiterführenden sozio-ökonomischen Informationen lassen sich spezifische Energiedaten je postalischer Adresse berechnen wie beispielsweise der Raumwärmebedarf, der durch Bilanzierung von Kennwerten entsteht und zwar auf Basis der Gebäudespezifika, die sich typologisch durch die Auswertung von Gebäudetyp, -nutzung, Baujahr und Kubatur ergeben. Darauf ausgerichtet hat sich der Energiedatenspezialist ENEKA, neben Deutscher Post Direkt und dai der Dritte im Bunde.

Zensusdaten

Komplettiert wird die Erstversion der Datenbank durch die weitere Kombination mit den Zensusdaten 2022. So entsteht eine einzigartige Datenvielfalt aus Private & Public Data. Eines der wichtigsten Merkmale – ob für strategische Planungen oder operative Maßnahmen – ist die (geschätzte) Anzahl der Einwohner pro Gebäude. Das data analytics institute hat für diese Fragestellung das Projekt „INHABITAT“ mit der Wissenschaft aufgesetzt.

TWIN – Die Datenbank für die Datenwirtschaft

Die Gebäudedaten sind Bestandteil der (verteilten) Datenbank TWIN. Sie hat zum Ziel, ein möglichst reales, digitales Abbild von Mensch & Raum widerzugeben. Grundgedanke dabei ist, dass die (private & öffentliche) Datenwirtschaft ihre Datensilos bereitstellt und teilt, damit sie fragestellungsbezogen miteinander verknüpft werden können. Der Gedanke folgt der EU-weiten Datenstrategie, so die Datenökonomie zu fördern und zu stärken. Das data analytics institute versteht sich hier als Intermediate – so, dass die Datenbank fortlaufend wächst durch verschiedenste Datenquellen und deren Kombinationen untereinander.


TWIN.Building.Geo als Open Data Initiative

Wichtig zu wissen: Es gibt die amtlichen Geobasisdaten der Gebäude in 3D, dazu die Adressen mit postalischer Anschrift und Lage als Open Data aus einem Guss (vollständiger Datensatz der 16 Länder) an unserem Institut, den wir auf Anfrage gerne bereitstellen.

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Sie interessieren sich für unseren Datenkatalog oder weiterführende Informationen? Dann kontaktieren Sie uns ganz einfach unter presse@dai.institute

Geoinformationen als Schlüsselressource für unsere Transformation

Geoinformationen als strategisches Gut verstehen: Positionspapier der Branche adressiert an die Politik, dass die brennenden gesellschaftlichen Themen wie Klimawandel und Energiewende nur datengetrieben gelöst werden können.

Zahlreiche Verbände der Geoinformationsbranche wie beispielsweise der Bund der Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure e.V. (BDVI) oder die Deutsche Gesellschaft für Kartographie haben gemeinsam unter dem Deutschen Dachverband für Geoinformation, kurz DDGI ein Positionspapier für Geoinformationen zur 21. Legislaturperiode veröffentlicht. Es setzt konkrete Impulse für eine resiliente, digitale und nachhaltige Zukunft.

Die zentralen Forderungen:
✅ Geoinformation als strategisches Gut verstehen & verankern.
✅ Den Digitalen Zwilling unserer Welt auf Basis von Geodaten gesetzlich integrieren.
✅ Raumbezogene Daten für Klimaschutz & Energieplanung verpflichtend nutzen.
✅ Open Geodata durch Rechtsanspruch und Standardisierung ermöglichen.
✅ Bildung, Forschung und Fachkräfte gezielt fördern.

Der Vorstand und CEO des data analytics institute, Michael Herter, ist Beirat im DDGI und unterstützt ausdrücklich die gezielte Erfassung unserer Welt als Digitaler Zwilling. Er stellt die Basis für den strategischen Einsatz von Geodaten gemäß der EU-Datennutzung (EU Data Act).

Geoinformationsbranche will aktiv unterstützen

Die Herausforderungen unserer Zeit – digitale Transformation, geopolitische Unsicherheiten, Klimawandel, Energiewende – erfordern belastbare und raumbezogene
Entscheidungsgrundlagen. Das Positionspapier formuliert konkrete Forderungen an die neue Bundesregierung, um die Potenziale von Geoinformation gezielt für die nächste Legislaturperiode zu erschließen.

Die Geoinformationsbranche steht bereit, dafür ihre hohe Expertise aktiv einzubringen. Sie möchte damit eine moderne Verwaltung, nachhaltige Entwicklung und digitale Souveränität gewährleisten. Die Branche bietet konkrete, technologiegestützte Lösungen zur Bewältigung zentraler Zukunftsfragen. Die Verbände fordern die Bundesregierung auf, ihre strategische Rolle anzuerkennen, gezielt zu fördern und in die gesetzgeberischen, infrastrukturellen und digitalpolitischen Maßnahmen der Legislaturperiode zu integrieren.

„Schlimm genug, dass sie überhaupt aktiv angeboten werden muss“, ergänzt Herter, denn immerhin ist die politische Bedeutung von Daten bereits auf EU-Ebene seit 2014 klar verankert und sollte „für eine florierende datengesteuerte Wirtschaft“ auch umgesetzt werden. Nur passiert ist seitdem wenig.

Hier geht’s zum Positionspapier für Geoinformationen:
https://lnkd.in/e3GaEVmc

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Gewiss kein Grüner Schwan? Plädoyer für ein Datengütesiegel in Zeiten Künstlicher Intelligenz.

Grüner Schwan bezeichnet eine neue Klasse systemischer Risiken, vor allem aus dem Kontext des Klimawandels, die ebenso unvorhersehbar wie unumkehrbar sind und dabei die Stabilität von Wirtschaft und Gesellschaft tiefgreifend gefährden können. Er baut auf dem Begriff des „Schwarzen Schwans“ von Taleb auf, der in seinem gleichnamigen Buch damit seltene Ereignisse mit enormer Wirkung, wie etwa die Finanzkrise 2008 beschreibt. Seinen Namen verdankt das Konzept der historischen Annahme, alle Schwäne seien weiß – bis 1697 in Australien zum ersten Mal ein schwarzer Schwan tatsächlich beobachtet wurde. Grüne Schwäne hingegen existieren (nach wie vor) nicht.

Die Datenwirtschaft teilt seit vielen Jahren ihre Daten auf Lizenzbasis. Die Nutzer bezahlen für die Erstellung, Bereitstellung und Art der Datennutzung. Lizenz- und Preisstandards dazu gibt es nicht. Doch nicht nur das. Es fehlt dem Markt an Qualitätsorientierung. Nehmen wir das Beispiel der Vollständigkeit. So lange alle Objekte unserer Welt nicht vollständig in Raum und Zeit digital erfasst sind, fehlt es an der objektiven Referenz. Was gibt es alles und wieviel davon? Über die sogenannten „unknown unknowns“ wissen wir nichts. Das ist gewiss. Mit welchem Maß an Gewissheit können wir also sagen, dass der fehlende „Grüne Schwan“ in unseren Daten wirklich fehlt oder ein möglich enthaltener schwarze Schwan wirklich stimmt? Übertragen in die Praxis: Was stellt beispielsweise die Referenz dar, ob eine am Datenmarkt verfügbare Liste aller Kindergärten, Kitas und privater „Tagesmütter“ für eine Versorgungsanalyse in Deutschland wirklich Vollständigkeit ist? Sie gibt es nicht.

Durch die fortschreitende Datafication, wie man auch die Digitalisierung unserer Welt nennt, mehren sich fortlaufend die Echtdaten. Schätzungen und Hochrechnungen werden entsprechend weniger notwendig. Doch die Ungewissheit (Uncertainty) darüber, ob Grundgesamtheit bzw. Teilpopulation in einem bestimmten Gebiet zu einem bestimmten Zeitpunkt (Aktualität) vollständig abgebildet ist, bleibt. Dazu zählen auch Präzision der Datenerfassung (Exaktheit) und Schätzung (Vorhersagegüte) bei nicht vorhandenen Echtdaten.

Den Käufern sowie Nutzern von Daten fehlt ein verlässliches Maß an „Certainty“. Der Datenmarkt setzt Lizenzbedingungen und Preise fest, ohne ein Maß an Gewissheit zu liefern. Man schenkt lieber einer aufbereitenden Information, dem Outcome auf Daten, seinen Glauben und sinniert höchstens noch über die angewendete Analyse, als dass die Qualität der eingehenden Daten, das Income selbst hinterfragt wird. Ganz in der Hoffnung „no garbage in, no garbage out“. Ob aber der grüne Schwan einfach nur vergessen wurde zu erfassen oder gewiss keiner vorhanden ist, weiß man nicht. Was jedoch gewiss fehlt: Ein Datengütesiegel.

Datengütesiegel der dai

Das data analytics institute hat es sich zur Aufgabe gemacht, die CERTAINTY als Qualitätsmaß für Daten zu entwickeln. Kontaktieren Sie uns gerne, wenn Sie Fragen dazu haben oder Ihre Daten in ihrer Qualität in unserem Data Lab überprüfen lassen wollen.

Weiterführender Artikel zur Uncertainty & ML u.a. [2305.16703] Sources of Uncertainty in Supervised Machine Learning — A Statisticians‘ View

Erstes unabhängiges und interdisziplinäres Dateninstitut für Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in Deutschland gegründet.

  • Evaluation, Qualifizierung und Entwicklung von Daten durch hochspezialisierte Data Scientisten in Kombination mit AI-gestützter Verfahren
  • Datenschutz- und lizenzrechtliche Fragestellungen, z.B. wem gehört ein Datum?

Bereits in der Gründungsphase startet das dai mit folgenden wegweisenden Forschungsprojekten:

  • Umsetzung einer datenspezifischen AI-Infrastruktur (DAII) für Organisationen
  • Thomas Losse-Müller, Vorsitzender des Aufsichtsrats, ist einer der führenden Politiker für Digitalisierung und Klimaneutralität. Er ist u.a. Direktor der Stiftung Klimaneutralität sowie des Sozial-Klimarats.
  • Jörn Bielfeldt, Gründungsgesellschafter und Geschäftsführer der Public Good GmbH, komplettiert das Team beratend.
Von links: Özlem Doger-Herter, Björn Schmidt, Göran Kauermann, Ursula Berger, Jörn Bielfeldt, Michael Herter