Dateninstitut entwickelt neues, offenes Framework SAFeDY zur Anonymisierung von Adressen durch räumliche Aggregation

Bonn, 8. Oktober 2025. Die Anonymisierung personenbezogener Daten ist in der Datenverarbeitung eine grundlegende Aufgabe. Die räumliche Aggregation spielt dabei eine zentrale Rolle. Das data analytics institute (dai) arbeitet gerade an einem entsprechenden Framework (SAFeDY), dass Institutionen ein offenes Set an Werkzeugen zur Hand gibt, um Adressen DSGVO-konform anonymisieren zu können. Gerade beim Daten teilen zur Umsetzung einer effektiven Datenökonomie wie beispielsweise in der kommunalen Wärmeplanung soll das neue Framework SAFeDY Grundlage jeder anstehenden Verarbeitung von Adressen oder GPS-Daten werden.

SAFeDY – Spatial Aggregation Framework for Data Privacy – bietet ein Set an Tools zur Anonymisierung personenbezogener Daten durch räumliche Aggregation

Räumliche Aggregation zur Anonymisierung von Positionen wie Adressen oder GPS-Daten gehören zur grundlegenden Herausforderung in der Verarbeitung personenbezogener Daten. Das neue und offene Framework SAFeDY bietet Institutionen den dafür notwendigen Werkzeugkasten. Zum Framework zählt u.a.

  • Ein offenes, hierarchisches Mehrebenen-Raummodell, was Adressen und Standorte in beliebige Gebiete wie beispielsweise Wohnblöcke, Quartiere und Stadteile oder Kacheln (100x100m, 1x1km usw.) zusammenfassen lässt
  • Eine offene Geokodierung, die sich flexibel in jede Infrastruktur implementieren lässt und Adressen innerhalb einer Institution verarbeiten lässt, um die Raumebenen anreichern zu können
  • Die flexible, DSGVO-konforme Aggregation (und Darstellung) personenbezogener Daten in beliebige Gebiete


Open Geocoder – offene Geokodierung für Alle

Die Open Source & Data Initiativen machen es möglich. Das Dateninstitut dai plant noch im Laufe dieses Quartals und damit bis Ende des Jahres erstmals einen Open Geocoder auf den Markt zu bringen. Hauptelement der dazu notwendigen Referenzdaten sind die offenen Geodaten der einzelnen Bundesländer (u.a. die 3D-Gebäudedaten), die im Datenmodell TWIN am Institut zusammenfließen und harmonisiert werden. Die Softwareentwicklung und spätere Lizenz folgt dabei den Möglichkeiten von Open Source Richtlinien. Geokodierung ist somit erstmals für alle da (und weiterentwickelbar).

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Sie haben Fragen zur räumlichen Aggregation oder zum Framework SAFeDY? Dann kontaktieren Sie uns unter presse@dai.institute

Apotheken sterben, aber nicht überall

In Deutschland grassiert das Apothekensterben. Zur Jahresmitte 2025 gab es nur noch 16.803 Apotheken in Deutschland – das sind 238 Apotheken weniger als zum Jahresende 2024 (17.041), so meldet es die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände und betont über ihren Präsidenten „Die Zahl der Apotheken geht weiter zurück – und für viele Menschen werden deshalb die Wege zur nächsten Apotheke immer weiter“. Wo Apotheken verschwinden, kommen Probleme.

Schaut man jedoch genauer hin, erkennt man regional wie lokal deutliche Unterschiede. Für entsprechende Versorgungsanalysen bietet nun das data analytics institute (dai) einen Daten-Service, bei dem jedes Quartal alle noch aktiven Apothekenadressen standortgenau zur Verfügung gestellt werden.

Regionale wie lokale Unterschiede beim Apothekensterben

Wie der WDR erst kürzlich in seinem Beitrag Apothekensterben? So geht es Apotheken in NRW aktuell berichtet liegt Düsseldorf beim Apothekensterben in NRW an der traurigen Spitze mit 4 Schließungen dagegen Hagen und Rhein-Sieg-Kreis mit keiner einzigen (vgl. Tabelle, Quelle WDR).

Stadt/Landkreis2. Halbjahr 20241. Halbjahr 2025Neueröffnungen
Dortmund1131101
Düsseldorf1511470
Rhein-Erft-Kreis89901
Hagen28280
Münster79780
Rhein-Sieg-Kreis1271270

Für Versorgungsanalysen, d.h. Wegezeiten und Einzugsgebieten ist räumlich eine deutlich detailliertere Betrachtung notwendig.

Beispiel Apothekenstreben im Stadtteil Mörsenbroich (Düsseldorf)

Im Januar 2025 musste die Mörsenbroicher Apotheke schließen (siehe Screenshot, Quelle Google Maps). Dies folgt einem Trend im Stadtviertel Leerstand an der Münsterstraße in Düsseldorf: „Man fühlt sich abgehängt“. Hier traf es zuvor schon die Forum Apotheke, nur weniger hundert Meter entfernt.

Datendienst Apothekenadressen mit Standorten

Für allgemeine wie fortgeschrittene Versorgungsanalysen bietet das data analytics institute (dai) ab sofort einen Datendienst, der auf Wunsch quartalsweise alle aktiven Apotheken meldet.

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Neubauten und Neubaugebiete seit 2016

In 2024 entstanden laut Statistischem Bundesamt rund 75.000 Neubauten (neue Wohngebäude), davon alleine 58.450 Einzelhäuser. Diese verteilen sich auf ganz bestimmte Neubaugebiete, die das data analytics institute identifiziert und mit dem entsprechenden Baujahr ausweist. Der Energieträger hier ist überwiegend Umweltthermie.

Neubaugebiete sind Neubauten in einem Quartier

Neubaugebiete
Beispiel für ein Neubaugebiet in Bonn-Beuel (PLZ53225), Quelle: Google Maps 2025

Am Beispiel der beiden Straßen Fideliostraße und Freudestraße in Bonn-Villich (PLZ 53225) lässt sich die Bautätigkeit im Quartier in 2020 auf Google Maps sehr gut nachvollziehen und zeigt auch den zeitlichen Versatz der aktuellen Karten. Noch nicht alle Gebäude (mittlerweile insgesamt 27 Neubauten) sind datenseitig erfasst. Dennoch lässt dich das Neubaugebiet sehr gut erkennen, ist es doch ziemlich weit fortgeschritten (Hinweis: Wir blicken 4-5 Jahre zurück).

Wohngebäude nach 2016 je Baujahr

Für die letzten zehn Jahre (2016-2025) stellt das data analytics institute für Analysen und Auswertungen die Neubauten und deren Neubaugebiete als jährlichen Datensatz zur Verfügung. Es ergänzt damit ideal den Zensusdatensatz 2022 und bietet z.B. für die kommunale Wärmeplanung oder marketingrelevante Aspekte eine ideale Datenbasis. Für die rund 19,3 Mio. Wohngebäude ist das Gebäudealter bis 2016 standardmäßig gemäß Zensus in Dekaden verfügbar (auf Wunsch auch feingliedriger, da die Bautätigkeitsinformationen noch deutlich weiter zurückreichen).

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Bautätigkeit: Was Google Maps & Co. noch nicht kennen

In der Carlo-Schmid-Str. 1 in Bonn wird aktuell gebaut. Von der Bautätigkeit ist in Karten und Luftbildern noch nichts zu sehen. Weder die Adresse, noch veränderte Flächennutzung existieren. Im Internet handelt es sich „augenscheinlich“ um eine unbebaute Fläche. Um diese Informationslücke zu schließen, liefert das data analytics institute ab sofort monatlich die Liste der Bautätigkeiten je Adresse in einem Datendienst. Durchschnittlich rund 3.000 Objekte, saisonbedingt schwankend.

Bautätigkeit in der Carlos-Schmid-Str. 1

Wie auf der Webseite des Bundesamt für Raumordnung (BBR) zu entnehmen ist, entsteht in Bonn das Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervohersage ( BBR – Bauprojekte – Europäisches Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage ). Genauer gesagt in der Carlo-Schmid-Str. 1. Die Adresse ist in Bonn jedoch unbekannt. Noch nicht einmal den Taxifahrern sagt sie was, lediglich die Straße selbst kennt man als Stellplatz für Wohnwagen – noch.

Was sagen Google Maps & Co?

Google Maps und Microsoft Bing zeigen ein ähnliches Bild: Die Straße ist bekannt. Jedoch weder die Adresse selbst (hier Carlo-Schmid-Str. 1), noch die Bautätigkeit sind den Informationsdiensten zu entnehmen.

Bautätigkeit als bundesweiter Abo-Dienst

Um diese Datenlücke zu schließen, bietet das data analytics institute ab Oktober einen neuen Service an: Monatlich sind die Bautätigkeiten bundesweit je Adresse verfügbar. Für Bonn wird so beispielsweise die fortlaufende Erschließung des neuen Wohnquartiers „Am Vogelsang“ sichtbar (siehe dazu auch Wohnquartier „Am Vogelsang“).

Kontakt und Abodienst

Sie haben Interesse an den monatlichen Bautätigkeiten auf Adressebene? Dann kontaktieren Sie uns einfach und unverbindlich unter info@dai.institute

Geoinformationen als Schlüsselressource für unsere Transformation

Geoinformationen als strategisches Gut verstehen: Positionspapier der Branche adressiert an die Politik, dass die brennenden gesellschaftlichen Themen wie Klimawandel und Energiewende nur datengetrieben gelöst werden können.

Zahlreiche Verbände der Geoinformationsbranche wie beispielsweise der Bund der Öffentlich bestellten Vermessungsingenieure e.V. (BDVI) oder die Deutsche Gesellschaft für Kartographie haben gemeinsam unter dem Deutschen Dachverband für Geoinformation, kurz DDGI ein Positionspapier für Geoinformationen zur 21. Legislaturperiode veröffentlicht. Es setzt konkrete Impulse für eine resiliente, digitale und nachhaltige Zukunft.

Die zentralen Forderungen:
✅ Geoinformation als strategisches Gut verstehen & verankern.
✅ Den Digitalen Zwilling unserer Welt auf Basis von Geodaten gesetzlich integrieren.
✅ Raumbezogene Daten für Klimaschutz & Energieplanung verpflichtend nutzen.
✅ Open Geodata durch Rechtsanspruch und Standardisierung ermöglichen.
✅ Bildung, Forschung und Fachkräfte gezielt fördern.

Der Vorstand und CEO des data analytics institute, Michael Herter, ist Beirat im DDGI und unterstützt ausdrücklich die gezielte Erfassung unserer Welt als Digitaler Zwilling. Er stellt die Basis für den strategischen Einsatz von Geodaten gemäß der EU-Datennutzung (EU Data Act).

Geoinformationsbranche will aktiv unterstützen

Die Herausforderungen unserer Zeit – digitale Transformation, geopolitische Unsicherheiten, Klimawandel, Energiewende – erfordern belastbare und raumbezogene
Entscheidungsgrundlagen. Das Positionspapier formuliert konkrete Forderungen an die neue Bundesregierung, um die Potenziale von Geoinformation gezielt für die nächste Legislaturperiode zu erschließen.

Die Geoinformationsbranche steht bereit, dafür ihre hohe Expertise aktiv einzubringen. Sie möchte damit eine moderne Verwaltung, nachhaltige Entwicklung und digitale Souveränität gewährleisten. Die Branche bietet konkrete, technologiegestützte Lösungen zur Bewältigung zentraler Zukunftsfragen. Die Verbände fordern die Bundesregierung auf, ihre strategische Rolle anzuerkennen, gezielt zu fördern und in die gesetzgeberischen, infrastrukturellen und digitalpolitischen Maßnahmen der Legislaturperiode zu integrieren.

„Schlimm genug, dass sie überhaupt aktiv angeboten werden muss“, ergänzt Herter, denn immerhin ist die politische Bedeutung von Daten bereits auf EU-Ebene seit 2014 klar verankert und sollte „für eine florierende datengesteuerte Wirtschaft“ auch umgesetzt werden. Nur passiert ist seitdem wenig.

Hier geht’s zum Positionspapier für Geoinformationen:
https://lnkd.in/e3GaEVmc

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Mobilitätsanalysen mit GPS-Daten

Woher kommen meine Kunden, Gäste oder Besucher an welchem Tag zu welcher Uhrzeit? Diese Fragen beantworten hochauflösende, anonymisierte GPS-Daten flächendeckend, egal ob für die Parkgarage in der Stadt oder einem Freizeit-Hotspot auf dem Land.

Anonymisierte GPS-Daten in einer Auflösung von ca. 75x75m am Beispiel von Köln.

Die Zusammenarbeit zwischen data analytics institute und Targomo macht es möglich: Millionenfach gesammelte GPS-Daten, jeden Tag zu jeder Uhrzeit. Die Daten, anonymisiert und aggregiert, stehen für unterschiedlichste Mobilitätsanalysen und Standortbewertungen zur Verfügung. Kaum zu glauben aber wahr: Da die Daten eine Ursprungzelle „Wohnen/zu Hause“ besitzen, können sogenannte Origin-Destination-Auswertungen erfolgen. Vereinfacht heißt das, dass zu jedem beliebigen Standort eine Einzugsgebietsanalyse möglich ist – wo kommen also meine Kunden, Gäste oder Besucher genau her – und das auf Wunsch unterschieden nach Tages- und Nachtzeit.

Bestimmung und Bewertung von Hot Spots

Die aggregierten GPS-Daten in Verbindung mit sogenannten Points-of-Interest zeigen eindrucksvoll, wo sich welche Hot Spots befinden. Aber nicht nur das: Es wird sichtbar wie gut oder schlecht diese frequentiert werden und woher die Besucher kommen. Ein Hot Spot kann prinzipiell beliebig sein. Darunter fallen u.a. Stadien, Konzerthallen, Schwimmbäder, Haltestationen, Fußgängerzonen, Sehenswürdigkeiten u.v.m.

Durch die flächendeckende Datenverfügbarkeit werden Hot Spots derselben Kategorie, beispielsweise Konzerthallen untereinander vergleichbar und damit bewertbar.

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Sie interessieren sich für GPS-Daten bzw. Standortbewertungen oder Mobilitätsanalysen. Dann kontaktieren Sie uns einfach und unverbindlich unter info@dai.institute – wir beraten Sie gerne!

TWIN 2.5: Dem digitalen Zwilling noch näher.

Neue, präzisere Gebäudedaten erlauben bessere Analysen für Wohnen & Energie.

Die exklusive Zusammenarbeit zwischen enwarp und dem data analytics institute macht es möglich: Aus Laserscan-Daten wird erstmals der sogenannte Level-of-Detail (LOD) 2.5 ermittelt. Die für nahezu jedes Gebäude in Deutschland verfügbaren Daten liefern deutlich präzisere Informationen als die derzeitigen LOD2-Daten der Bundesländer. LOD2.5 ermöglicht eine bessere Berechnung zahlreicher, wichtiger Gebäudekennziffern für Wohnen & Energie wie beispielsweise deutlich genauere Gebäudevolumen, Wohnfläche, Etagenzahl, Energieverbrauch und Solarpotenzial.

Digitaler Zwilling: Bisher nur LOD2 verfügbar

Am Beispiel der Rheinallee 35b in Bonn (Quelle: Digitaler Zwilling NRW) ist gut erkennbar, dass die derzeitigen Gebäudedaten vereinfachte 3D-Modelle darstellen. Anbauten und Aufbauten sind nicht erfasst und fehlen damit in weiterführenden Auswertungen.

NEU: LOD2.5 setzt neue Maßstäbe in der Präzision

In der Zusammenarbeit mit enwarp und dai entsteht eine neue Gebäudedatenbank in Verbindung mit postalischen Adressen und amtlichen Strukturen von höchster Präzision (TWIN.Building). Im Ergebnis liegen bessere Gebäudemerkmale vor, die auf Basis der LOD2.5-Daten berechnet werden. Dazu gehören neben den bereits o.g. Gebäudemerkmalen für Wohnen & Energie auch zahlreiche sozio-demographische sowie ökonomische Merkmale dank Micro-Simulation und Machine Learning.

TWIN: Das neue Datenmodell der dai

Basis für die LOD2.5-Daten von enwarp ist das neu entwickelte Datenmodell der dai. Es ermöglicht Daten unterschiedlicher Quellen über Menschen & Objekte (z.B. Mobilitäten, Baumabschattung etc.) einheitlich zu kombinieren. Dank stetig wachsender Datenquellen, egal ob Public oder wie hier Private Data, entsteht so TWIN.

TWIN stellt – soweit möglich – das digitale Abbild der Realität, den digitalen Zwilling unsrer Welt dar und wird fortlaufend erweitert wie auch aktualisiert.

Digitaler Zwilling unserer Welt. Aus: Neue Dimensionen in Data Science (M. Herter, 2022)

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Sie haben Fragen zu den Daten oder ihren Nutzen? Wir beraten Sie gerne. Kurz und einfach eine eMail an info@dai.instiute.

Gewiss kein Grüner Schwan? Plädoyer für ein Datengütesiegel in Zeiten Künstlicher Intelligenz.

Grüner Schwan bezeichnet eine neue Klasse systemischer Risiken, vor allem aus dem Kontext des Klimawandels, die ebenso unvorhersehbar wie unumkehrbar sind und dabei die Stabilität von Wirtschaft und Gesellschaft tiefgreifend gefährden können. Er baut auf dem Begriff des „Schwarzen Schwans“ von Taleb auf, der in seinem gleichnamigen Buch damit seltene Ereignisse mit enormer Wirkung, wie etwa die Finanzkrise 2008 beschreibt. Seinen Namen verdankt das Konzept der historischen Annahme, alle Schwäne seien weiß – bis 1697 in Australien zum ersten Mal ein schwarzer Schwan tatsächlich beobachtet wurde. Grüne Schwäne hingegen existieren (nach wie vor) nicht.

Die Datenwirtschaft teilt seit vielen Jahren ihre Daten auf Lizenzbasis. Die Nutzer bezahlen für die Erstellung, Bereitstellung und Art der Datennutzung. Lizenz- und Preisstandards dazu gibt es nicht. Doch nicht nur das. Es fehlt dem Markt an Qualitätsorientierung. Nehmen wir das Beispiel der Vollständigkeit. So lange alle Objekte unserer Welt nicht vollständig in Raum und Zeit digital erfasst sind, fehlt es an der objektiven Referenz. Was gibt es alles und wieviel davon? Über die sogenannten „unknown unknowns“ wissen wir nichts. Das ist gewiss. Mit welchem Maß an Gewissheit können wir also sagen, dass der fehlende „Grüne Schwan“ in unseren Daten wirklich fehlt oder ein möglich enthaltener schwarze Schwan wirklich stimmt? Übertragen in die Praxis: Was stellt beispielsweise die Referenz dar, ob eine am Datenmarkt verfügbare Liste aller Kindergärten, Kitas und privater „Tagesmütter“ für eine Versorgungsanalyse in Deutschland wirklich Vollständigkeit ist? Sie gibt es nicht.

Durch die fortschreitende Datafication, wie man auch die Digitalisierung unserer Welt nennt, mehren sich fortlaufend die Echtdaten. Schätzungen und Hochrechnungen werden entsprechend weniger notwendig. Doch die Ungewissheit (Uncertainty) darüber, ob Grundgesamtheit bzw. Teilpopulation in einem bestimmten Gebiet zu einem bestimmten Zeitpunkt (Aktualität) vollständig abgebildet ist, bleibt. Dazu zählen auch Präzision der Datenerfassung (Exaktheit) und Schätzung (Vorhersagegüte) bei nicht vorhandenen Echtdaten.

Den Käufern sowie Nutzern von Daten fehlt ein verlässliches Maß an „Certainty“. Der Datenmarkt setzt Lizenzbedingungen und Preise fest, ohne ein Maß an Gewissheit zu liefern. Man schenkt lieber einer aufbereitenden Information, dem Outcome auf Daten, seinen Glauben und sinniert höchstens noch über die angewendete Analyse, als dass die Qualität der eingehenden Daten, das Income selbst hinterfragt wird. Ganz in der Hoffnung „no garbage in, no garbage out“. Ob aber der grüne Schwan einfach nur vergessen wurde zu erfassen oder gewiss keiner vorhanden ist, weiß man nicht. Was jedoch gewiss fehlt: Ein Datengütesiegel.

Datengütesiegel der dai

Das data analytics institute hat es sich zur Aufgabe gemacht, die CERTAINTY als Qualitätsmaß für Daten zu entwickeln. Kontaktieren Sie uns gerne, wenn Sie Fragen dazu haben oder Ihre Daten in ihrer Qualität in unserem Data Lab überprüfen lassen wollen.

Weiterführender Artikel zur Uncertainty & ML u.a. [2305.16703] Sources of Uncertainty in Supervised Machine Learning — A Statisticians‘ View

Neue Partnerschaft für mehr Wertschöpfung aus Agrardaten

Q-Farm-Hub und Data Analytics Institute bündeln Kräfte zur Nutzung land- und forstwirtschaftlicher Daten für mehr Resilienz, Transparenz und Wirtschaftlichkeit. Dazu werden getrennt bestehende Datensilos im Agrarsektor miteinander verknüpft und so ein europäischer Datenraum für Agrardaten geschaffen.

Bonn, 2. Juni 2025 – Daten, Daten, Daten – sie entstehen auch fortlaufend in der Landwirtschaft. Sogenannte Agrardaten können konkret dabei helfen, Risiken zu minimieren, Wertschöpfung zu steigern und den gesellschaftlichen Nutzen zu erhöhen. Zwei Partner, die sich dieser Aufgabe verschrieben haben, bündeln ab sofort ihre Kräfte. Der Q-Farm-Hub der EQA und das Data Analytics Institute (dai) mit Sitz im Digital Hub agieren künftig gemeinsam vom Standort Bonn aus, um land- und forstwirtschaftliche Betriebe datenbasiert zu stärken.

Der Q-Farm-Hub – die neue Daten- und Informationsdrehscheibe für die Agrarwirtschaft

Initiiert von der Education and Qualification Alliance SCE (EQASce), ist der Q-Farm-Hub Europas erster webbasierten Agrar-Cloud-Hub. Ziel ist es, Daten aus der Landwirtschaft (sog. Agrardaten) als Vermögenswert zu erfassen, aufzubereiten und weiterzugeben. Nutzer der Agrardaten sind die Landwirt:innen, Marktpartner, Dienstleister und öffentliche Stellen. Der Hub erfüllt dabei auch eine neue Funktion im Sinne des Onlinezugangsgesetzes (OZG), indem er standardisierte digitale Schnittstellen zur Kommunikation mit Veterinär-, Gesundheits- und Umweltämtern sowie Forschungs- und Bildungseinrichtungen etabliert.

Das Data Analytics Institute – Daten zur Wertschöpfung bringen

Das Data Analytics Institute (dai) bietet ein breites Spektrum datenwissenschaftlicher und interdisziplinärer Expertise: Von der rechtlichen Einordnung der Daten über die Modellierung und Analyse bis zur auf den Punkt gebrachten Informationsbereitstellung. Ziel des Instituts ist es, Daten in greifbaren Mehrwert zu transformieren – und dabei auch organisationsübergreifende Kooperationen zu ermöglichen. Im Fokus steht dabei stets: Wissen generieren, Entscheidungen fundieren, Wirkung entfalten. Und das gilt selbstverständlich auch für Agrardaten.

Maul- und Klauenseuche zeigt Handlungsbedarf: Agrardaten als Frühwarnsystem

Ein aktuelles Beispiel für die Notwendigkeit intelligenter Datenlösungen ist der Ausbruch der Maul- und Klauenseuche (MKS) im Januar 2025 in Brandenburg. Die unmittelbaren Auswirkungen auf Fleisch- und Milchlieferketten waren gravierend. EU-Hilfen in Höhe von 15 Millionen Euro sollen jetzt nach Deutschland, Tschechien und Slowenien fließen. Doch der wirtschaftliche Schaden für die Betriebe bleibt.

„Ein schnellerer, transparenterer und zielgerichteter Daten- und Informationsfluss kann bei zukünftigen Krisen Schäden deutlich minimieren“, betont Prof. Dr. Brigitte Petersen, Vorstandsvorsitzende der EQASce. Dafür brauche es klare Regeln: „Welche Daten sind relevant, welche Betriebe und Lieferketten sind wie und vor allem wo betroffen – und in welcher Form gelangen die Informationen effizient zu den zuständigen Akteuren?“ ergänzt Michael Herter, CEO des Data Analytics Institute. Die Herausforderung liegt darin, diese Daten so zu strukturieren und bereitzustellen, dass sie grundsätzlich, vor allem aber im Krisenfall sofort handlungsleitend sind.

Gemeinsam für eine resiliente und datengetriebene Landwirtschaft

Der Schulterschluss von EQASce und dai zeigt: Datenräume im Agrarsektor können konkrete wirtschaftliche und gesellschaftliche Mehrwerte schaffen – wenn sie sinnvoll gestaltet, standardisiert und strategisch genutzt werden. Die Kooperation in Bonn ist ein klares Signal: Die Datenzukunft der Landwirtschaft ist digital, vernetzt – und resilient.


Kontakt:

Data Analytics Institute (dai)

Digital Hub Bonn

presse@dai.institute

www.dai.institute

Erstes unabhängiges und interdisziplinäres Dateninstitut für Wirtschaft, Wissenschaft und Politik in Deutschland gegründet.

  • Evaluation, Qualifizierung und Entwicklung von Daten durch hochspezialisierte Data Scientisten in Kombination mit AI-gestützter Verfahren
  • Datenschutz- und lizenzrechtliche Fragestellungen, z.B. wem gehört ein Datum?

Bereits in der Gründungsphase startet das dai mit folgenden wegweisenden Forschungsprojekten:

  • Umsetzung einer datenspezifischen AI-Infrastruktur (DAII) für Organisationen
  • Thomas Losse-Müller, Vorsitzender des Aufsichtsrats, ist einer der führenden Politiker für Digitalisierung und Klimaneutralität. Er ist u.a. Direktor der Stiftung Klimaneutralität sowie des Sozial-Klimarats.
  • Jörn Bielfeldt, Gründungsgesellschafter und Geschäftsführer der Public Good GmbH, komplettiert das Team beratend.
Von links: Özlem Doger-Herter, Björn Schmidt, Göran Kauermann, Ursula Berger, Jörn Bielfeldt, Michael Herter